Die Heilkraft der Klänge


Das Wissen, mit Gesang und Klang den Organismus beeinflussen zu können, besaßen schon unsere Urahnen. Es findet seine Bestätigung mittlerweile auch in der Forschung der Neuzeit. Klänge haben einen direkten Einfluss auf unser Nervensystem und können unseren Gemütszustand effektiv beeinflussen. Einige Klänge regen uns zur Aktivität an und andere zur Entspannung.

Das menschliche Gehirn wandelt Schallwellen in Signale um und sendet diese an den Kortex, der sensorische und motorische Vorgänge sowie das Bewusstsein, komplexes Denken und somit die Persönlichkeit steuert. Von den einzelnen Hirnarealen ausgehend beeinflussen die elektrischen Impulse von Klängen u. a. Gefühle, Emotionen und sogar unsere Kreativität.

Mit dem richtigen Ton zurück ins Gleichgewicht

Studien zeigen, dass Musik u. a. das vegetative Nervensystem beeinflusst. So wurde bspw. nachgewiesen, dass sich das Herz des Zuhörers dem Rhythmus der Musik anpasst. Die durch Klänge erzeugten elektrischen Signale führen ebenfalls zu emotionalen Veränderungen und stimulieren im Gehirn auch die Ausschüttung und Umwandlung von Hormonen. Diese verteilen sich über den Blutkreislauf im gesamten Körper und beruhigen oder stimulieren die unterschiedlichen Systeme.

Klänge kommen mittlerweile neben traditionellen Heilmethoden auch in der Medizin zur Anwendung. So werden in der Musiktherapie klassische Kompositionen als besonders wirkungsvoll eingesetzt bei Ängsten, Depressionen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie zur Steigerung von kognitiven Fähigkeiten, Tatkraft und zur positiven Beeinflussung des Immunsystems. Daneben kommt es zu weiteren Effekten wie der Entspannung der Muskulatur, Senkung von Herzrate und Blutdruck oder zur Stabilisierung des Atemrhythmus. Letzteres geht einher mit der Erhöhung der parasympathischen Aktivität und damit Stressreduktion.

Natürliche Harmonisierungsklänge

Aber auch Naturklänge haben nachweislich positiven Einfluss auf physiologische und psycho-emotionale Prozesse. Entsprechende Frequenzen führen u. a. zur Steigerung der Variabilität der hochfrequenten Spitzenherzrate. Dabei reflektiert die Gehirnverbindung einen nach außen gerichteten Fokus der Aufmerksamkeit. Künstliche Geräusche hingegen verursachen eine nach innen gerichteten Aufmerksamkeitsfokus, wie dies bei Angstzuständen, posttraumatischer Belastungsstörung und Depression beobachtet wird. Interessanterweise zeigten Personen einer Studie, die vor Beginn des Experiments den nachweislich größten Stress zeigten, die größte körperliche Entspannung beim Hören von Naturgeräuschen.

Klassische Musik und Naturklänge stellen daher – unter Berücksichtigung der jeweiligen Symptomatik und Behandlungsnotwendigkeiten – eine erfolgversprechende Intervention dar, die einfach und kostengünstig durchgeführt werden kann.

Weiterführende Informationen:    Ärzteblatt

                                                             Harvard Health

                                                             Nature

                                                             PubMed

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