Die Herz-Hirn-Kohärenz – Allianz für Gesundheit und Wohlbefinden


Seit Langem ist bekannt, wie das Gehirn das Herz beeinflusst. So erhöht emotionaler Stress bspw. das Risiko für einen Herzinfarkt oder die Postinfarkt-Mortalität steigt durch eine Depression so exorbitant wie durch keine andere Einflussvariable. Mittlerweile ist jedoch ebenfalls belegt, wie stark das Gehirn durch das Herzen beeinflusst wird und dass das Herz nicht einfach lediglich eine mechanische Pumpe ist. Die Fachrichtung, die sich mit der Herz-Hirn-Verbindung beschäftigt, ist als Neurokardiologie bekannt geworden. Hier werden die (patho)physiologischen Wechselwirkungen des Nerven- und Herz-Kreislauf-Systems erforscht.

Herz und Hirn kommunizieren über verschiedene Kanäle miteinander. Den wohl weithin bekanntesten Kommunikationsweg bilden die sympathischen und parasympathischen Nervenfasern des vegetativen Nervensystems (VNS). Neben der neuro-elektrischen Interaktion gibt es ferner die neuro-chemische: Hormone und Neurotransmitter übermitteln bspw. Signale und regulieren den Blutdruck. Die Baroreflex-Empfindlichkeit und Herzratenvariabilität (HRV) sind in diesem Zusammenhang wichtige Parameter, um den Einfluss des VNS zwischen Herz und Gehirn zu verstehen. Die Gehirnaktivität wird durch den vom Blut transportierten Sauerstoff erhöht und daher durch Schwankungen im Blutfluss beeinflusst. Insbesondere können Schwankungen im Blutfluss zu Schwankungen in der Empfindlichkeit lokaler kortikaler Kreisläufe gegenüber Sinnesreize führen. Schwingungen mit hoher Amplitude in der Herzfrequenz verbessern die funktionelle Konnektivität in Gehirnnetzwerken im Zusammenhang mit der Emotionsregulation.

Personen mit hoher HRV neigen deshalb dazu, ein besseres emotionales Wohlbefinden zu haben als Personen mit niedriger HRV. Dies korreliert mit einem niedrigeren Grad an Sorge und Grübeln, weniger Angst und einer allgemein besser regulierten emotionalen Reaktion. Auf diese Weise wirkt die Herzaktion tiefgreifend auf die Hirnfunktion ein sowie auf die Funktion der meisten Körperorgane, wodurch sie maßgeblich unseren inneren Zustand und letztlich unsere Lebensqualität beeinflusst.

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